Hilfe! Die Menschen spinnen alle!

Kira am chillen

Wuff und Hallo! Hier passieren gerade wirklich merkwürdige Dinge…

Überall sind Vampire, Dämonen, Skelette – sogar Frankenstein hab ich schon gesehen. Sie ziehen von Haus zu Haus und rufen „Süßes oder Saures“. Auch die Häuser sehen ganz anders aus als sonst. Vor vielen stehen große Kürbisse mit hell erleuchteten Gesichtern, die alle ziemlich schaurige Grimassen ziehen. Dann noch die Girlanden, auf denen „Happy Halloween“ steht – irgendwie fühle ich mich wie in einem Horrorfilm, den meine Menschen sonst manchmal im Fernsehen schauen.

Und das aller schlimmste dabei ist: Meine Menschen scheinen an diesem wahr gewordenen Horrorfilm gefallen zu haben. Sie dekorieren schon den ganzen Tag das Haus mit gruseligen Dingen und bereiten in der Küche Sachen vor. Ich darf eigentlich nicht rein in die Küche, weil ich ihnen sonst im Weg stehen würde, aber ich muss mir das mal näher anschauen. Ok, langsam die Küchentür aufstupsen, eine Pfote langsam vor die andere…Luft ist rein. Auf der anrichte steht eine Schale und der Inhalt sieht verdächtig nach Augäpfel aus. In der Bowle-Schüssel ist eine giftgrüne Flüssigkeit und auf dem Herd blubbert im Topf irgendetwas Blutrotes. Igitt. Hinter mir steht plötzlich einer meiner Menschen: „Was machst du denn da?“, ertönt es ein bisschen vorwurfsvoll. Ich hab mich fast zu Tode erschrocken. Ich setze meinen besten Hundeblick auf, lege den Kopf schief und schaue meinen Menschen an. Klappt auch diesmal: Er geht an den Kühlschrank und holt etwas – bestimmt ein Leckerchen. Als ich freudig den kleinen Snack nehmen will, stockt mir der Atem: ein abgetrennter Finger. Nein, vielen Dank, aber das werde ich definitiv nicht essen! Mein Mensch lacht und ermuntert mich das Leckerli doch mal zu probieren. Na gut, dann riechen kann ich ja mal…Komisch, es riecht nach: Würstchen? Wiener Würstchen? Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass meine Menschen mir was Schlechtes servieren würden und dann bestätigt mein Mensch meine Theorie: „Kira, du liebst doch sonst Wiener Würstchen!“ und streichelt mir über den Kopf. Also nehme ich all meinen Mut zusammen und es stimmt: eindeutig Wiener Würstchen. Mein Mensch verlässt in sich hineinlachend die Küche. Ich weiß noch gar nicht, wie ich das alles einordnen soll, ich muss nachdenken. Auf der Arbeitsplatte liegt ein verlassenes Würstchen, ich schnappe es mir und verkrieche mich damit im Schlafzimmer.

Mein Beschluss steht fest: Ich bleib solange unterm Bett versteckt bis der Grusel vorbei ist. Genug Proviant hab ich ja jetzt. In diesem Sinne: Happy Halloween!